Matthias Messmer. Wie man überzeugende Online-Vorträge, Videos und Webinare entwickelt.

Matthias Messmer.

Mit der Corona-Pandemie hat sich auf einmal die gesamte Kommunikation mit Kunden und Interessenten ins Internet verlagert. Wo Geschäftspartner vorher auf Messen, Konferenzen und Meetings persönlich miteinander gesprochen haben, hatten sie plötzlich nur noch einen Bildschirm vor sich. Unternehmen und Unternehmer mussten lernen, online zu kommunizieren und zu verkaufen. Nicht wenige sind an dieser Herausforderung gescheitert. Matthias Messmer ist Regisseur und Speaker-Coach und kennt die analogen und digitalen Herausforderungen, die Vorträge, Webinare, Online-Workshops, Videos, etc. mit sich bringen. Das Beste: Er hat die richtigen Werkzeuge und Techniken, um auch online entspannt zu überzeugen.

Herr Messmer, was sind die häufigsten Fragen, die Ihnen gerade gestellt werden in Sachen Online-Vorträge, etc.?

Das sind abgesehen von technischen Fragen, also Fragen zur richtigen Ausstattung, relativ ähnliche Fragen wie bei Vorträgen auf Bühnen. Meine Kunden haben z.B. Angst, ihre Zuhörer zu langweilen und wollen bspw. wissen, wie sie sie bis zum Ende des Vortrags “bei der Stange halten” können. Oder wie man die Zuhörer auch bei einem Webinar involvieren kann. Was ja auch wieder dafür sorgt, dass sie aktiv dabei bleiben. Viele meiner Kunden kommen zu mir und wissen schlicht nicht, wie und wo sie mit dem Vortrag anfangen sollen. Für diese wahrscheinlich häufigste Frage habe ich eine Schritt-für-Schritt-Anleitung entwickelt, den ROTEN FADEN. Den kann sich jeder kostenlos auf meiner Website herunterladen.

Wie sollte man denn mit der Vorbereitung eines Vortrags anfangen?

Auf keinen Fall mit dem Inhalt! Die meisten sammeln alle Fakten zum Thema und am Ende stehen sie vor einem solchen Wissenswust, dass sie jeden Überblick verloren und keine Ahnung mehr haben, was wichtig ist und was nicht. Ich vergleiche einen Vortrag oder auch ein Webinar, etc. gern mit einer Reise. Was ist das erste, was Sie dabei klären? Das Reiseziel. Also, was wollen Sie mit dem Vortrag, Webinar, Online-Workshop, YouTube-Video, etc. bei Ihren Zuschauern überhaupt erreichen? Wenn das Reiseziel nicht klar ist, landen Sie mit Ihrem Publikum im Nirgendwo.

Wie definiert man ein geeignetes Reiseziel?

Indem man erstmal Abstand zu seinem Thema und seinen Inhalten einnimmt und sich überlegt, wer eigentlich das Publikum ist. Also, für wen halte ich diesen Vortrag? Wer sitzt im Publikum oder eben vor dem Bildschirm? Was haben diese Menschen für einen Wissensstand hinsichtlich meines Themas? Was für eine Sprache sprechen sie, sind es Experten oder Laien? Sind sie jung oder alt? Und so weiter. Als zweiten Schritt überlege ich mir, was ich beim Publikum erreichen will. Was sollen die mitnehmen von meinem Vortrag? Welche Wirkung soll mein Webinar auf sie haben? Und dann kommt der dritte Schritt. Ich verdichte das Ganze zu einer Kernbotschaft.

Wie sieht so eine ideale Kernbotschaft aus?

Die Kernbotschaft ist sozusagen das Samenkorn aus dem heraus ihr ganzer Vortrag aufblühen wird. Das kann ein Appell sein, eine neue Perspektive oder ein Aha-Erlebnis für das Publikum. Nur wenn die Kernbotschaft diese bewegende Qualität hat, dann hat Ihr Vortrag gute Chancen auch etwas bei Ihren Zuschauern auszulösen. Denn diese Kernbotschaft zieht sich durch den gesamten Vortrag. Alle Bilder, Storys, Fakten und Thesen, die Sie verwenden, zahlen darauf ein. Das gibt Ihrem Vortrag, Ihrem Webinar oder Video den schon gewünschten Roten Faden.

Wie findet man so eine starke Kernbotschaft?

Indem man seine Kernbotschaft aktiv formuliert und dazu so genannte Absprung-Sätze verwendet. Zum Beispiel: “Mein Publikum soll verstehen, dass….” oder “Ich will mein Publikum dazu motivieren, dass…”. Am Besten stellen Sie sich Ihr spezifisches Publikum ganz konkret vor und formulieren dann eine direkte Ansprache.

Können Sie ein Beispiel geben?

In einem meiner Webinare war eine Trainerin, die mit ihrem Online-Workshop überforderte Eltern beim Homeschooling unterstützen und ihnen den Leistungsdruck nehmen wollte. Die Kernbotschaft, die wir dann gemeinsam entwickelt haben, richtete sich direkt an diese gestressten Eltern: “Vertrauen Sie Ihrem Kind – und seiner Neugier.”

Und dann?

Wenn die Kernbotschaft steht – und lassen Sie sich dafür ruhig ein wenig Zeit, denn sie ist essentiell für einen guten Vortrag – dann ist die nächste wichtige Frage: Handgepäck oder großer Koffer? Also ein kurzer Vortrag oder ein langer? Bei einem kurzen Vortrag beschränken Sie sich am besten auf einen Aspekt Ihres Themas. Wenn Sie versuchen, Ihr gesamtes Wissen in 15 Minuten zu pressen, werden Sie dem nicht gerecht, überfrachten die Zeit und überfordern Ihre Zuhörer. Denken Sie an Powerpoint-Schlachten, bei denen man nach wenigen Folien schon gar nicht mehr weiß, worum es am Anfang ging.

Matthias Messmer.
Matthias Messmer.

Das mit den Powerpoint-Schlachten gilt im Übrigen auch für lange Vorträge. Aber bei zum Beispiel 45 oder 60 Minuten können Sie Ihre Zuhörer auf eine ausführliche Reise mitnehmen, ihnen mehr “von der Welt” zeigen und viel mehr gemeinsame Erfahrungen mit ihnen machen.

All diese und weitere Techniken kann man übrigens auf meiner Website nochmals ausführlich nachlesen und auch Videos dazu ansehen. Ich gebe auch immer wieder kostenlose Webinare. Davon erfährt man in meinem Newsletter.

Haben Sie noch einen letzten heißen Tipp für unsere Leser?

Ja. Sprechen Sie auch bei der Online Performance nicht VOR Ihrem Publikum, sondern MIT Ihrem Publikum!

Weitere Informationen direkt unter: www.matthias-messmer.de

Teile den Beitrag:

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert